Diese Bilder wird Linda Koll nie vergessen. Die Erlebnisse an der Ahr haben sich ins Gehirn der 38-Jährigen eingebrannt. Schnell wurde der Inhaberin des Hildener Cateringunternehmens formbar events & catering klar, dass sie hier helfen muss. Und so sprach sie auch FSGG-Geschäftsführer Frank Schwarz an, der spontan seine Unterstützung zusagte.
Seit dem 26. Juli ist die Architektin und Köchin mit einem Food Truck und einer Food Station im Katastrophengebiet in Dernau an der Ahr aktiv. Gemeinsam mit ihrem Team gibt sie jeden Tag 500 Essen an die Helferinnen und Helfer sowie die Flutopfer aus. Jetzt hat Linda Koll beschlossen, noch bis Ende August vor Ort zu helfen. „Das Schicksal der Menschen hat mich mitten ins Herz getroffen“, sagt sie sichtlich bewegt. Allerdings kann sie diese Mammutaufgabe nicht alleine bewältigen und bat Kolleginnen und Kollegen aus der Region um Unterstützung.
Bei der Frank Schwarz Gastro Group auf dem Duisburger Großmarkt rannte sie mit ihrer Idee offene Türen ein. „An der Ahr ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Die Wassermassen haben ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Menschen sind in den Fluten gestorben und Existenzen wurden vernichtet“, meint FSGG-Geschäftsführer Frank Schwarz. „Für uns war es sehr schnell klar, dass wir hier helfen müssen.“ Und so werden in der Küche 500 Portionen Essen zubereitet, die ein FSGG-Kühlfahrzeug einmal in der Woche an die Ahr bringt. Die Lebensmittelspenden dafür stammen von der METRO in Duisburg.
Doch Frank Schwarz und das gesamte Team der FSGG gehen noch einen Schritt weiter und spendeten 3000 Euro für den Hilfsfond des DEHOGA Bundesverbandes. „Bisher sind mehrere Hunderttausend Euro für die arg gebeutelte Gastronomie und Hotellerie an der Ahr, in Bad Münstereifel und anderen vom Hochwasser zerstörten Regionen zusammenkommen. Neben der Soforthilfe brauchen unsere Kolleginnen und Kollegen auch eine Perspektive für die Zukunft. Die von den DEHOGA-Mitgliedern – denen es durch die Corona-Krise wirtschaftlich selbst nicht gut geht – und dem Großmarktunternehmen zur Verfügung gestellten Gelder sind ein kollegiales Zeichen der Solidarität.“
Als Mitglied der Leading Event Caterer (LECA) – der Vereinigung der führenden Event-Catering-Unternehmen Deutschlands – unterstützt die FSGG ebenso die Flutopfer in Bad Münstereifel. „Auch hier ist die Not sehr groß“, sagt FSGG-Küchendirektor Roger Achterath. Und sein Kollege Angelo Vocale fügt hinzu: „Die hygienischen Zustände sind katastrophal. Und so haben wir uns entschlossen, rund 80.000 dringend erforderliche Einweg-Besteckteile ins Krisengebiet zu fahren.“
Unter dem Motto „Kollegen helfen Kollegen“ hat der DEHOGA Bundesverband ein Spendenkonto eingerichtet. Bereits zur Hochwasserkatastrophe 2002 in Ostdeutschland hat der Deutsche Hotel und Gaststättenverband den Verein zur Unterstützung der Opfer von Naturkatastrophen im DEHOGA gegründet. Unter dem Stichwort „Flutopferhilfe Gastgewerbe“ können Spenden auf das Konto DE58 1005 0000 0013 2222 44 bei der Berliner Sparkasse eingezahlt werden.
„Jeder Cent wird gebraucht“, appelliert Frank Schwarz, der auch Präsidiumsmitglied des DEHOGA NRW ist, an seine Kolleginnen und Kollegen in der gastgewerblichen Branche sowie an spendenwillige Bürgerinnen und Bürger. „Die Solidarität und die finanzielle Unterstützung mit den Hochwasseropfern dürfen nicht abreißen.“
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Bildunterschrift: Fast 80.000 Besteckteile für Bad Münstereifel
©Holger Bernert